Willkommen bei der Tafel Frankenberg e.V.
Lebensmittel retten. Menschen helfen.
Lebensmittel retten. Menschen helfen.
Lebensmittelspenden gehen zurück, Aufnahmestopps wurden verhängt, Bedürftige stehen auf Wartelisten – nach Medienberichten stoßen in Hessen gemeinnützige Tafeln mit ihren ehrenamtlichen Helfern an ihre Grenzen. Auch bei den vier Tafeln im Landkreis Waldeck-Frankenberg ist die Lage angespannt, wie unsere Umfrage ergab. In Frankenberg, wo von etwa 100 Ehrenamtlichen fast 1000 Menschen mit geringem Einkommen von der Tafel versorgt werden, „arbeiten wir an unserer Höchstgrenze“, wie Werner Hoffmann, Vorsitzender des Frankenberger Tafelvereins sagt.
Deshalb besteht bereits seit Mai in Frankenberg ein Aufnahmestopp, der nur allmählich gelockert werden kann. Wartelisten mit jeweils mehr als 100 Antragsstellern gibt es auch bei den Tafeln in Bad Arolsen und Bad Wildungen. Bei der Tafel in Korbach, die aktuell an 280 Bedarfsgemeinschaften mit 738 Personen gespendete Lebensmittel verteilt, warten sogar 281 Bedürftige auf einen Zugang, wie Tafel-Vorsitzender Oliver Breysach mitteilte. „Bis zu einem Jahr kann es dauern, bis wir diesen Stau abgebaut haben“, befürchtet er. In Bad Wildungen, wo der Verein „Wir für uns“ die Tafel-Arbeit organisiert, werde aus der Kundenliste gestrichen, wer dreimal nicht erschienen sei, berichtet Volker Schröder.
Ein Problem sehen alle vier Tafeln im Kreis darin, dass der Handel, der sie seit Jahren unter dem Motto „Lebensmittel retten. Menschen helfen“ mit gespendeten Nahrungsmitteln unterstützt, mittlerweile dank digitaler Logistik so gezielt einkauft, dass abends nicht mehr viel zum Verteilen übrigbleibt. „Wir helfen uns bereits durch Austausch zwischen den Tafeln im Landkreis und in Hessen untereinander“, sagt Werner Hoffmann und betont: „Zukauf von Lebensmitteln ist nicht die Idee der Tafel und kann auch nicht die Lösung sein. Wir sind aber immer dankbar für Geldspenden, mit denen wir den laufenden Geschäftsbetrieb mit Raummieten und Fahrzeugen aufrechterhalten können.“
Über ein gutes Spendenaufkommen für die Tafel und nach wie vor kräftige Unterstützung durch die Discounter berichtet aus Bad Arolsen Pfarrer Philipp Rennert. Gemeinsamer Wunsch aller vier Tafeln: Angesichts des hohen Altersdurchschnitts der Ehrenamtlichen werden dringend weitere Freiwillige gesucht, die sich stundenweise zur Verfügung stellen.
Vier Tafelstandorte verteilen Lebensmittel
Von den vier Tafelstandorten in Frankenberg, Korbach, Bad Arolsen und Bad Wildungen werden derzeit rund 2700 Bedürftige in sogenannten Bedarfsgemeinschaften mit gespendeten Lebensmitteln versorgt, davon sind etwa ein Drittel Kinder. In den Fahrdiensten, Helfer-Teams und Ausgabestellen arbeiten etwa 280 Ehrenamtliche mit. Auf Wartelisten stehen aber derzeit noch mehr als 500 Antragsteller mit geringem Einkommen.
HNA - Frankenberger Allgemeine vom 24.10.2024 Bericht und Foto: Karl-Hermann Völker