Willkommen bei der Tafel Frankenberg e.V.
Lebensmittel retten. Menschen helfen.
Lebensmittel retten. Menschen helfen.
Gestiegene Energie- und Lebensmittelkosten, Inflation und die Folgen des Kriegs in der Ukraine setzen den Tafeln in Deutschland derzeit zu. Auch die Tafel Frankenberg, die mittlerweile 724 Bedürftige, davon 284 Kinder, mit eingesammelten Lebensmitteln aus Märkten und Bäckerläden der Region versorgt, arbeitet an ihrem Limit. Aber sie stellt sich der Herausforderung: Erstmals in ihrer 15-jährigen Geschichte wird sie in ihrem Tafelladen einen dritten Öffnungstag neben Dienstag und Donnerstag in der Woche einführen. Start ist am Mittwoch, 27. April.
Benötigt werden dazu aber dringend mehr ehrenamtliche Helfer. In einem Appell wandte sich deshalb Dekanin Petra Hegmann im Anschluss an eine Vorstandssitzung an die Öffentlichkeit. „Wir würden gern für diesen erhöhten Bedarf mehr Lebensmittel einsammeln und verteilen. Dazu brauchen wir aber dringend Verstärkung für unser Team. Ich hoffe, das gelingt! Gerade jetzt, wo wir durch den Krieg in der Ukraine neu den Wert von Lebensmitteln entdecken“, sagte Hegmann.
„Immer noch werden zu viele Lebensmittel mehr oder weniger achtlos weggeworfen, und immer noch gibt es viele Bedürftige, die die Voraussetzungen der Tafel zur Aufnahme erfüllen“, erklärt auch Friedhelm Vaupel, stellvertretender Vorsitzender. „Ganz aktuell erfahren wir eine enorme Nachfrage durch ukrainische Familien.“ Insgesamt 102 Ukrainern könne die Tafel derzeit mit Nahrungsmitteln helfen.
Aufgrund der Engpässe von Lebensmitteln erhält die Tafel Frankenberg etwa seit Jahresanfang deutlich weniger an Ware. An manchen Tagen sei nur mit zusätzlichen Spenden der Tafel Hessen das bisherige Ausgabeniveau an die Kunden gehalten worden, berichtete Vaupel. Aber die Märkte hätten in vielen Gesprächen Hilfe signalisiert. Deshalb konnten die bisherigen Abholtouren der Tafel von sechs auf nunmehr sieben erhöht werden. „Somit dürften ausreichend Waren für die Altkunden und Neukunden da sein.“
Ziel sei es, den Mittwoch als Öffnungstag wöchentlich zu etablieren. Die Frankenberger Tafel hat die vergangenen zwei Jahre unter Corona-Einfluss genutzt, um sich technisch modern aufzustellen und die mehr als 700 Kunden bei zeitgenau geplanten Terminvergaben im Laden Auestraße 19 mit bedarfsgerecht gepackten Lebensmittelkörben zu versorgen. Trotz der fast 70 ehrenamtlichen Mitarbeiter kann der neue Öffnungstag Mittwoch aber nur mit zusätzlichen Helfern organisiert werden. Für durchschnittlich etwa drei Arbeitsstunden pro Woche werden Mitarbeiter im Sortierteam, in der Warenausgabe, an der Kasse, im Kundeneinlass und im Büro bei der Neuaufnahme gesucht.
Um die gespendeten Lebensmittel in den Märkten abzuholen, sind derzeit 16 Fahrer mit zwei Kleintransportern in Zweierteams aktiv im Einsatz. „Drei bis vier mehr sind jetzt dringend erforderlich mit einem einmaligen Einsatz von etwa vier Stunden pro Woche“, wie Vorstandsmitglied Michael Klawuhn hofft.
HNA - Frankenberger Allgemeine vom 22.04.2022 Bericht und Fotos: Karl-Hermann Völker