Willkommen bei der Tafel Frankenberg e.V.
Lebensmittel retten. Menschen helfen.
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Dekanin Hegmann gibt ihr Amt weiter – 150 Tonnen Lebensmittel im Jahr
Der Frankenberger Werner Hoffmann leitet künftig den gemeinnützigen Verein Tafel Frankenberg, dessen Mitglieder ihn bei der Jahreshauptversammlung im Gemeindehaus Hinstürz zum neuen Vorsitzenden wählten. Er war bisher Schatzmeister und tritt nun die Nachfolge von Dekanin Petra Hegmann an, die seit 2015 an der Spitze des Tafelvereins gestanden hat, sich aber jetzt wegen wachsender dienstlicher Aufgaben zurückziehen musste. „Wir danken Ihnen für Ihren immer engagierten, aufgeschlossenen Einsatz für die Belange der Tafel Frankenberg“, sagte Hoffmann und wies darauf hin, dass in Hegmanns Vorstandszeit die versorgte Kundenzahl beständig auf rund 900 Bedürftige angewachsen sei, darunter mehr als 300 Kinder.
Zuvor hatte Hoffmann der Mitgliederversammlung zur Situation der Frankenberger Tafel eine Statistik mit Gewinn- und Verlustrechnung vorgelegt. Die Tafelarbeit wird derzeit von 311 Mitgliedern und 98 aktiven ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen, darunter 24 Fahrer und 66 Mitglieder der Lebensmittel-Sortierteams. Dies sei möglich gewesen durch zweckgebundene Spenden und Zuschüsse der Tafel Hessen, die Mitgliedsbeiträge und die Verkaufserlöse in den Tafelläden. Sie lagen für Kunden bisher symbolisch bei 1 Euro pro Warenkorb.
Im Jahr 2023 sei eine Modernisierung des Frankenberger Tafelladens mit Inventar und Kühlung vorgenommen worden, außerdem bilde man Rücklagen zum Erwerb eines neuen Mercedes Sprinter für 2024, erläuterte Werner Hoffmann. Nach dem von Karl-Heinz Leser vorgetragenen Bericht der Kassenprüfer wurde dem gesamten Tafelvorstand einstimmig Entlastung erteilt.
Etwa 350 Mal waren im vergangenen Jahr die ehrenamtlichen Tafel-Fahrer morgens mit ihren Kühlwagen zu Märkten und Bäckereien des Frankenberger Landes unterwegs, um aussortierte, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel abzuholen, berichtete der stellvertretende Vorsitzende Friedhelm Vaupel. Dabei wurden rund 150 Tonnen eingesammelt, etwa eine Tonne pro Ausgabentag im Tafelladen. „Dafür geht unser Dank an alle Supermärkte, Discounter, Läden und Bäckereien“, sagte Vaupel. Diese Lebensmittel an drei Ausgabetagen zu sortieren (etwa zehn Prozent müssen entsorgt werden) und für die registrierten Bedarfsgemeinschaften in Transportkisten, sei eine „zeitaufwändige Riesenleistung“, sagte Vaupel. In seinem Dank an Fahrer und Sortierteams wurde er unterstützt von Geschäftsführerin Irene Jager: „Ihr leistet eine tolle Arbeit!“
In der Kundschaft der Tafelläden seien derzeit 19 Nationalitäten vertreten, stellte Vaupel fest, wobei Syrer, Ukrainer und Afghanen den Hauptanteil der Bedürftigen darstellten. Das bedeute eine hohe Fluktuation, ständige Aktualisierung der langen Warteliste mit derzeit 108 Personen und deshalb Aufnahmestopp. Besonders am Herzen liege ihm außerdem die Gruppe der Geringverdiener und Rentner unterhalb der Armutsgrenze, von der manche noch nicht den Schritt zur Tafel gewagt hätten, sagte Vaupel, der ebenfalls sein Vorstandsamt zur Verfügung stellte.
HNA - Frankenberger Allgemeine vom 15.11.2023 Bericht/Foto: Karl-Hermann Völker